Die wich­tigs­ten Druck­fach­be­grif­fe ein­fach er­klärt

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Der Fachjargon im Druckwesen kann einen manchmal ganz schön ratlos zurücklassen. Wenn man in seinem Leben nun nicht gerade eine grafische Ausbildung genossen hat oder als Drucker tätig ist, tauchen gut und gerne Fragezeichen im Kopf auf, wenn man sich mit diversen Fachbegriffen konfrontiert sieht. So zum Beispiel bei der Bestellung von Visitenkarten oder von Flyern für das frisch gegründete Unternehmen ohne die Hilfe eines Grafikers.
Damit du dich im Dschungel der Fachbegriffe besser zurechtfindest, haben wir in diesem Blogartikel die wichtigsten gesammelt und für dich kurz und knapp erklärt.

Auge mit bunter Iris

Was ist CMYK und RGB?

Diese beiden Abkürzungen beschreiben Farbräume, die uns im täglichen Leben begegnen. Doch bevor wir uns auf die Beschreibung der Beiden konzentrieren, gehen wir noch auf die eigentliche Definition von Farbe ein: Diese wird durch Licht hervorgerufen und wird von uns individuell wahrgenommen. Wir unterscheiden zwischen den sogenannten Licht- und Körperfarben. Die Lichtfarben stammen direkt von einer selbst leuchtenden Lichtquelle. Körperfarben hingegen sind eine visuelle farbliche Wahrnehmung, die von der Oberfläche verschiedener Objekte reflektiert wird.

RGB steht für die Primärfarben Rot, Grün und Blau, welche Lichtfarben sind. Durch das Zusammenmischen kann man theoretisch bis zu 16 Millionen Farbtöne erzeugen. Die Addition dieser drei Grundfarben ergibt übrigens Weiß und wird als additive Farbmischung beschrieben. Die Lichtfarben haben allerdings einen Haken: Sie können nicht für den Druck verwendet werden. Wenn wir uns an die Schule erinnern, wo wir im Zeichenunterricht die Primärfarben mit Wasserfarben miteinander vermischt haben, hat jeder folgenden den Effekt erlebt: Je mehr Farben wir mit unseren Pinseln zusammengerührt haben, umso dunkler wurde die Farbe. Genauso verhält es sich beim Druck und eine andere Lösung muss dafür her. Wo sehen wir im Alltag nun RGB-Farbräume? Die Antwort auf diese Frage liegt genau vor deinen Augen, während du diese Zeilen liest: RGB Farben finden sich auf unseren Bildschirmen am PC, Smartphone oder Tablet oder auch auf digitalen Fotos. Wenn du einen Ausschnitt von dem Screen vor dir vergrößerst, würdest du sehen, dass alles in kleine rote, grüne und blaue Punkte aufgeteilt ist.

Beim Druck kommt das CMYK-Farbmodell zum Einsatz, welches für Cyan, Magenta, Yellow und Black steht. Doch, so fragt sich der aufmerksame Leser, wofür steht der Buchstabe „K“?. Es ist so, theoretisch ergeben die drei Farben Cyan, Magenta und Yellow zusammengemischt ein Schwarz. Dieses ist aber beim Druck für unser Auge nicht satt genug, also wird ein sogenannter Schlüsselfaktor „K“ für den Kontrast hinzugemischt. Beim Druck werden die Farben nacheinander in der Regel auf ein weißes Papier aufgetragen und so ergeben sich dann die unterschiedlichen Farbtöne. Im Gegensatz zum RGB handelt es sich bei CMYK um eine subtraktive Farbmischung. Durch das Hinzufügen von mehr Farbe, wird das reflektierte Licht subtrahiert

druck.at-Tipp:

Der CMYK-Farbraum ist kleiner als der RGB-Farbraum. Das heißt, es können im Druck weniger Farben dargestellt werden, als auf dem Bildschirm wiedergegeben. Wichtig ist daher die Bilder immer vorab in CMYK umzuwandeln, weil man hier das Ergebnis auf Papier "simuliert" bekommt und man selbst noch in die Optik eingreifen kann (Sättigung oder Kontrast höher usw.).

Foto zweier Menschen mit Überfüller

Was ist ein Überfüller?

Der Überfüller bezeichnet die Beschnittzugabe am Rand eines Druckproduktes. Damit wird das ungewollte Abschneiden einer Grafik, die bis zum Papierrand reicht, verhindert. In der Praxis bedeutet es, dass die Grafik mindestens 2mm über die Schnittmarken stehen muss, um ein „weißes Blitzen“ an den Kanten zu vermeiden.

Bunte Farbkarten

Was sind Sonderfarben & Schmuckfarben?

Die bekanntesten Farbsysteme, die beide auf ihre Art und Weise dasselbe können, sind die HKS- oder Pantone-Farben. Der Vorteil einer Sonderfarbe ist ihre Farbbeständigkeit, denn sie unterliegt keinen Schwankungen. Besonders im Bereich des Corporate Brandings, wenn es um die Farbgenauigkeit eines beispielsweise eines Logos geht, kommt ihnen besondere Bedeutung zu. Der Farbraum bei Sonderfarben ist viel größer als bei CMYK, da sie auf 9 (HKS) bzw. 14/18 (Pantone, Pantone plus) Grundfarben beruhen, die untereinander gemischt werden.

Farben

HKS-Farben

1963 von der Firma Pantone LLC entwickelt zog der Pantone-Farbfächer aus, um die Welt der Designer und Grafiker zu erobern. International ist Pantone der Standard in Sachen Farbauswahl. Der Basisfächer bietet eine Auswahl von 1.755 Sonderfarben. Doch es gibt noch weitere Varianten für unterschiedliche Einsatzgebiete.HKS steht für das Farbmischsystem der Firmen Hostmann-Steinberg (H), K+E Druckfarben (K) und Schmincke & Co (S). Das seit 1968 bestehende System bietet mittlerweile 88 Basisfarben und 3.520 Volltonfarben.

 

Grammatur

Was ist die Grammatur?

Die Grammatur ist neben dem Format das wichtigste Auswahlkriterium für Drucksorten. Es bezeichnet das Flächengewicht pro Quadratmeter Papier oder Karton. Je höher die Grammatur, desto dicker und somit auch stabiler ist das Papier. Je nach gewünschtem Einsatzzweck sollte die passende Papiersorte ausgewählt werden. 

Druckprodukt mit Lackierung

Was ist eine Lackierung?

Das Auftragen eines Lackes gehört zu den Druckveredelungen. Es verleiht Druckprodukten sowohl edle Brillanz als auch einen praktischen Schutz vor äußeren Einwirkungen wie Abrieb oder Fingerabdrücke. Lackierungen können sowohl vollflächig als auch partiell aufgetragen werden. Einen langfristigen dauerhaften Schutz bieten UV-Lackierung und Folienkaschierung, auch Cellophanierung genannt.

Was ist der partielle Weißdruck?

Beim Druck auf transparenten Flächen bleiben normalerweise alle Stellen, die auf dem Bildschirm weiß sind, transparent und Farben sind durchscheinend. Erst durch den partiellen Weißdruck wird es möglich, auf transparenten Folien und Acrylglas einen nahezu deckenden Druck zu erreichen. Sowohl die Leuchtkraft von Farben als auch die Lesbarkeit von Schriftelementen werden somit erhöht. Folgende Materialien können partiell weiß bedruckt werden: Acrylglas, Holzschilder, gebürstetes Alu und transparente Klebefolien

Was bedeutet 1c / 4c / 0?

Das C steht für Color, zu Deutsch: Farbe. Das bedeutet 1c = einfarbig bedruckt und 4c = mehrfarbig bedruckt. 1c kann somit zum Beispiel die Farbe Schwarz oder eine Schmuckfarbe sein und z. B. beim Letterpress verwendet werden. Während 4c für die vier CMYK-Farben steht, die wir schon weiter oben beschrieben haben. 0 steht für unbedruckt.
Übermittelst du uns beispielsweise einen Auftrag für 4c/0 Visitenkarten, dann wissen wir, dass du bunte, nur auf einer Seite bedruckte Visitenkarten möchtest. Oder du bestellst 1c/1c Flyer, dann werden diese auf beiden Seiten einfarbig bedruckt.

Visitenkarte mit 3D-Lack

Was ist ein 3D-Lack?

Hierbei handelt es sich um eine Veredelungsmöglichkeit, die Druckprodukte mit einer haptischen Dimension ergänzt. Hierbei werden beispielsweise Schriftzüge oder Logos mit einem dicken Lack versehen, der diese hervorhebt – beim Berühren des Produkts sind diese dann spürbar. Das Gegenteil davon ist Letterpress, denn da werden ausgewählte Partien nach innen gedrückt, nicht nach außen, so wie durch den 3D-Lack.